Schopenhauer Str. 27 14467 Potsdam, 0331 – 97936599

Öffnungszeiten: Mo/Di/Do 8:00 – 15:00 und Mi/Fr 8:00 – 13:00 u.n.V.

Durch präventive Massnahmen Gene Steuern?

Epigenetik

Was bedeutet epigenetisch? Das griechische Präfix „epi“ heißt „auf“ oder „über“ – Epigenetik ist daher ein Fachgebiet, das sich mit Faktoren beschäftigt, die über die Informationen der Gensequenzen der DNA (=Desoxyribonukleinsäure) hinausgeht.

Sie ist zur Zeit ein heiß betriebenes und spannendes Feld der Wissenschaft. Als Erbinformation gelten bisher die Gensequenzen der DNA, die jeweils zur Hälfte von der Mutter und vom Vater auf die Nachkommen übertragen werden. Sie sind, einmal vererbt, in jeder Zelle und zeitlebens konstant. Dennoch wird aus der einen Zelle eine Knochenzelle, der anderen ein weißes Blutkörperchen und aus der dritten ein Teil des Sehnervs…. Wir haben tausende von Gensequenzen in jeder Zelle, die nie abgelesen werden. Woher weiß der Körper, wann er welche Gensequenzen nutzen soll?
Die DNA ist ähnlich einer Strickleiter als Doppelstrang aufgebaut. Dieser Doppelstrang wird in den Zellen aber noch mit Anhangsstrukturen wie Methylgruppen versehen und um Histonproteine gewickelt, und diese sind variabel. Sie sind wie Schalter, die entscheiden, ob und wann ein Gen abgelesen wird und wie schnell und „geübt“ dies geschieht.

Epigenetische Strukturen sind, anders als die Gensequenz selbst, durch uns beeinflussbar. Umweltfaktoren wie Ernährung, Bewegung, Toxine oder Stress regulieren, welche Gene abgelesen werden und welche nicht. Epigenetische Veränderungen können z.B. durch Sport schon nach 20 Min. in der Muskelzelle nachgewiesen werden. Und – epigenetische Strukturen können auch vererbt werden!

Hier kommt die Prävention ins Spiel: Ein möglichst gesundheitsförderlicher Lebensstil hilft, nützliche Gene abzulesen – und dies durch Wiederholung besonders schnell und effektiv.
Wie Sie leben hat also Einfluss auf Ihre Gesundheit – kurzfristig, langfristig und bei jungen Menschen auch in der Vererbung bis zur übernächsten Generation.